Fuhle-Tal Hex

Nach ca. einjähriger Vorbereitungszeit war es soweit. Mit einer eindrucksvollen Zeremonie wurde am 6. Januar 2009 die Hexengeburt in Szene gesetzt und damit die neue Häsgruppe "Fuhle-Tal Hex" ins Leben gerufen. Hexen kommen nicht im Kreissaal nieder, sondern stilgerecht aus luftiger Höhe auf einem Besen reitend. Danach brauen die zehn neuen Hexen ihr "gelbs Sälble". Die Zutaten klingen allerdings abenteuerlich:

"Kraut und Wurzel, Pilz und Schmoder, von der alter Hex der Koder, Borsten noch vom fetten Schwein, alles in den Topf hinein! Mäuserotz und Schneckenschleim, Krötenaug und Fliegenbein, von der Henne einen Kopf, in den Topf. Vom Kiebitz den Schopf, in den Topf, in den Topf! Alles ist jetzt drin im Topf. Fliegenbein und Hennenkopf, heiß gemacht, gerührt, beschworen, gut gehext und ausgegoren, noch ein Ei vom Nest der Schwalb, fertig ist die gelbe Salb."

Das Hexenhäs

Schwierig war es, dem Hexenhäs eine passende Gestalt und Farbe zu geben, galt es doch, eine hinreichende Harmonie mit den bestehenden Häsgruppen der Narrenzunft zu erreichen. So ist zum Beispiel die Bluse aus grünem Gminder-Leinen eine Anlehnung an die Figur des Tryllenbühlers. Die Farbe Grün ist außerdem im Beurener Wappen zu finden. Auf dem schwarzen Rock ist vorne eine Kanten (Krug) mit dazu gehörendem Sälbletopf (Becher) aufgenäht, beides weist auf die Begebenheit in der Hexengeschichte hin. Auf klischeehafte Details, wie z.B. Ringelsocken, karierter Rock etc., wurde ganz bewusst verzichtet. Die Kräuterkenntnisse der Hexe wird über einen Beutel symbolisiert, der mit verschiedenen Naturfarben bemalt ist, und in dem Heublumen, diverse Kräuter und Salben, keinesfalls aber Konfetti zu finden ist. Das Bild zeigt die Zunftnäherin Irma Schmid beim Nähen eines Hexenhäs.

Die Hexenmaske

Als Vorlage für die Maske der Bieremer Fuhletal Hex diente eine Illustration aus einem alten Märchenbuch der Brüder Grimm. Yogi Weiß entwickelte daraus, in Zusammenarbeit mit dem "Hexenausschuss" der Narrenzunft Tryllenbühler, die Maske. Zum Schnitzen der Masken verwendet Yogi Weiss das weiche Holz der Weymouths-Kiefer, das zudem noch leichter im Gewicht und weniger anfällig gegen ein Verziehen ist, als Lindenholz. Zunächst wird mit einer Kopierfräse von dem Prototyp als Vorlage zeitgleich zwei Rohlinge in einem Arbeitsgang gefertigt, bei dem nur „das Grobe“ aus dem Holzklotz heraus gefräst wird. So bleiben noch neunzig Prozent zur individuellen Gestaltung durch manuelles Schnitzen übrig. Ist die Maske endgültig in ihrer Form, wird die Holzoberfläche mit Sandpapier etwas gebrochen, dreimal mit Farbe grundiert und schließlich koloriert. Die Herstellung einer fertigen Maske benötigt ungefähr zehn Arbeitsstunden.